Gottfried Kärner, geboren 1950 in Hof an der Saale, begann seine musikalische Ausbildung im Jahr 1957 mit Klavier, Gesang und Orgel. Bereits 1966 übernahm er die Position des Organisten an der St. Andreas Kirche in Augsburg, wo er ein Jahr später einen Kirchenchor gründete. Seine akademische Laufbahn führte ihn an die Universitäten Erlangen, Freiburg und Frankfurt sowie an die Musikhochschulen in Freiburg und Frankfurt, wo er bis 1981 Abschlüsse in Schulmusik, Kirchenmusik und Dirigieren erwarb.

Von 1973 bis 1977 war Kärner als Organist und Chorleiter an der St. Lukas Kirche in Freiburg-St. Georgen tätig, wo er durch vielbeachtete Konzertreihen und Rundfunkgottesdienste auf sich aufmerksam machte. 1979 vertrat er Professor Rilling als Chorleitungslehrer an der Abteilung Kirchenmusik.

Seit 1978 engagiert sich Kärner in der Rhein-Main-Region als Leiter von Laienchören sowie als Klavier- und Gesangslehrer. 1988 gründete er den Jugendchor Frohsinn Alzenau und den Kammerchor Untermain, der mit einem ersten Konzert in Prag beeindruckte. Der Jugendchor nahm an bedeutenden Aufführungen teil, darunter die Uraufführung der Oper „Transgleisneriana“ in Frankfurt.

Besondere Anerkennung erfuhr Kärner durch Preise bei internationalen Wettbewerben, wie 1991 in Valetta/Malta und 1993 in Heythusen/NL. Er initiierte 1992 das Internationale Jugendchorfestival in Alzenau, das Chöre aus mehreren Ländern versammelte.

In den 1990er Jahren folgten zahlreiche Konzerte und Tourneen, unter anderem durch Weißrussland, sowie Rundfunk- und Fernsehaufzeichnungen. 1996 erschien die erste CD des Kammerchores Untermain, und Kärner gastdirigierte den weißrussischen Kammerchor Sonorus Minsk. Weitere Höhepunkte waren Auftritte mit den Karlsbader Symphonikern und beim Hessischen Rundfunk.

Auch in den 2000er Jahren blieb Kärner eine prägende Figur der Chormusik. Er leitete internationale Konzertreisen, wie nach Florenz und auf das internationale Chorfest in Berlin. Seine Gründung des Popchors Nieder-Roden 2000 und die Durchführung vielfältiger musikalischer Projekte, wie die Bühnenproduktion des Musicals „Tanz der Vampire“ 2010, belegen seine Vielseitigkeit.

Neben seiner Tätigkeit als Chorleiter und Dirigent ist Kärner regelmäßig als Juror bei Chorwettbewerben gefragt und konnte mit seinen Ensembles zahlreiche erste Preise gewinnen. Seine Rundfunk- und CD-Produktionen runden sein umfassendes künstlerisches Schaffen ab.